Der neue Wassenberger Bildkalender für 2017 präsentiert Fotos aus den Ausstellungen von Hans-Josef Jansen und Matthias Meyer, die die schönsten Seiten der Stadt zwischen Roßtor, Bergfried und Gondelweiher ins Bild setzen. Von Angelika Hahn
Als Heimatvereinsvorsitzender Sepp Becker, begleitet vom Beiratsmitglied Bernd Serode, gestern das Gespräch zur Vorstellung des neuen, nun dritten Wassenberger Fotojahreskalenders eröffnete, war Erstaunen angesagt. Denn nicht, wie vermutet, historische Fotos und alte Postkartenansichten sind für 2017 Thema des Kalenders, vielmehr Wassenbergs aktuelle "Schokoladenseiten", so wie sie die beiden erfolgreichen Ausstellungen der Fotografen Matthias Meyer aus Gerderath und Hans-Josef Jansen aus Heinsberg im Bergfried präsentierten.
Eine Auswahl dieser Arbeiten - die Jansen-Schau ist übrigens noch an beiden folgenden Sonntagen geöffnet - umfasst der neue Jahreskalender. Überraschend, dass gerade das Titelblatt - die im nahezu festlichen Scheinwerferglanz erscheinende Stadt-Silhouette vom Gondelweiher aus gesehen mit Propsteikirchturm, Stadtmauer und Bergfried im Hintergrund - von Meyer stammt, der ansonsten für die Tageslichtimpressionen in dem Kalender gesorgt hat, während sein Kollege Jansen getreu dem Motto seiner Ausstellung die Wassenberger Parklandschaft entlang der Stadtmauer "im Glanz der Scheinwerfer" ins Bild setzt. Der Schwerpunkt der Katalogblätter liegt auf der Wassenberger Innenstadt, mit zwei Ausnahmen: So zeigt das Novemberblatt von Matthias Meyer (in Kombination) den Marien-Bildstock am "Lindchen" zwischen Myhl und Altmyhl und die Lourdesgrotte auf dem Myhler Justusberg. Eine weitere "Pilgerstätte" zeigt Jansen in einer winterlichen Abstimmung der Ophovener Wallfahrtskirche.
Meyers Foto im Kieswerk Forst, das "Sandwüste in Wassenberg?" betitelt ist, erschließt sich erst auf den zweiten Blick und das ganz bewusst: Die Verwerfungen der Kieshalde rufen Assoziationen an Gebirgsmassive wach - Kontrast zur beschaulichen Feldblumenwiese am Wassenberger Stadtrand.
Bürgermeister Manfred Winkens bedankte sich beim Heimatverein und den beiden Fotografen, die ihre Arbeiten kostenlos für den Fotokalender zur Verfügung stellten, der wie die beiden Vorgänger von der Manufaktur Verden erstellt wurde. Dies in einer Auflage von 110 Stück, für 16 Euro ist der Kalender in drei Wassenberger Geschäften und beim Heimatverein ab sofort zu kaufen.
Sepp Becker betonte als Motivation, diesmal von einem historischen Fotokalender abzugehen, die enorme Resonanz, die beide Ausstellungen, aber auch grundsätzlich die sonntäglichen Öffnungen des Bergfrieds in den vergangenen Monaten erfahren haben. "Man spürt, dass beide Fotografen mit Herzblut bei der Sache waren", inspiriert von den schönen Seiten der Stadt. "Leute kommen von weit her und loben, wie Wassenberg seine historische Gartenachse zwischen Bergfried und Gondelweiher herausgeputzt hat", berichtete Becker gestern. An die 80 Besucher kommen mittlerweile zu den Sonntagsöffnungen.
Becker freut sich, dass mit der Ende der Monats beginnenden Installation der Aufzüge der Bergfried noch vielseitiger wird genutzt werden können. Zwei Wochen, so ergänzte Bürgermeister Winkens, werde der Bergfried für die Innenarbeiten geschlossen bleiben müssen. Im Januar sollen die Außenaufzüge installiert werden.
Quelle: RP vom 4.11.2016
Kalender ist ab sofort zu kaufen
Verkauf Der Bildkalender ist ab sofort für 16 Euro hier zu bekommen: Media Ecke GbR von Kannen & Scheeren, Graf-Gerhard-Straße; Die Tintentanke - Wassenberger Kiosk-Café Oberstadt; Lädchen am Roßtor, Roßtorplatz.
Jubiläum Das Thema des nächsten Bildkalenders steht schon fest, denn 2018 wird auf 40 Jahre Städtepartnerschaft mit Pontorson zurückgeblickt.
Wassenberger Ansichten (Super Sonntag vom 6.11.2016)
Fotografen nehmen Altstadt in den Fokus (Heinsberger Zeitung vom 9.11.2016)
Auf ihrer Internetseite haben Bernd und Käthe Limburg aus Wegberg-Schönhausen alle Denkmäler, Kirchen, Kapellen sowie Kreuze und Bildstöcke im Kreis Heinsberg umfassend dokumentiert.
Ein Besuch dieser Internetseite mit den vielen Themenbereichen lohnt sich bestimmt!
Die einzigartige Zusammenstellung kann man unter
aufrufen.
Auch unsere Heimatstadt Wassenberg ist dort mit Denkmalen und Sakralem vertreten, die unter den nachstehenden Links aufgerufen werden können.
Denkmale in der Stadt Wassenberg
Kirchen und Kapellen in der Stadt Wassenberg
Kreuze und Bildstöcke in der Stadt Wassenberg
Der Wassenberger Heimatforscher Walter Bienen stellt mit "Kindheitserinnerungen" ein Werk vor, das Wassenbergs Geschichte aus der Sicht von Peter Berger erzählt. Berger war Bienens Onkel. Schwerpunkt sind die Jahre 1924 bis 1933. Von Willi Spichartz
"Kindheitserinnerungen" in 75 Kurz-Kapiteln auf knapp 90 Seiten - Wassenbergs Geschichte von etwa 1924 bis 1933 aus der Sicht eines Jungen, Peter Berger, bekennender christlicher Pfadfinder, dem das Konzentrationslager nur knapp erspart geblieben ist. Seine handschriftlichen Erinnerungen hat sein Neffe Walter Bienen, Wassenberger Heimatforscher in vielen Funktionen, zu einem Büchlein gestaltet, das für 7,95 Euro bei ihm zu bestellen ist, die Erstauflage beträgt 100 Stück. "Mein Vater wollte seinen Kindern und Geschwistern mit ihren Angehörigen die Geschichte der Familie nahe bringen. Er war ein heimatliebender Schriftsteller, ich freue mich, dass mein Vetter Walter Bienen diese Tradition fortsetzt!" Monika Wiener, geborene Berger, machte bei der Vorstellung des Werks ihres Vaters deutlich, dass ihr Engagement für die Herausgabe nicht auf Überredung basiert, sondern Informationen und vor allem Fotos auf Überzeugung für den Erhaltens- und Veröffentlichungs-Wert des zeitgeschichtlichen Büchleins im DIN-A-4-Format beruht.
Und das war auch schon bei Walter Bienens Mutter, der Schwester von Peter Berger, so, sie übergab es ihrem Sohn, der es länger unbeachtet in seinen Bücherregalen aufbewahrte, bis es eines Tages einfach herausfiel, durchgesehen und für veröffentlichungsreif erkannt wurde.
Dass es in den Kindheitserinnerungen auch um lokale Kulturgeschichte geht, wird aus den Kapitel-Überschriften deutlich, hier eine Auswahl: "Wie ich als Kind meine/n Vater/Mutter erlebte - Unsere Kinder- und Auszählreime - Die Schulen in Wassenberg - Unsere Ausflüge und Eisenbahnfahrten - Messdiener - Sonntags-, Kirmes- und Taschengeld - Meine Erlebnisse mit Vögeln - Nationalistische Töne in der Weimarer Zeit - Meine Erinnerungen an die Wassenberger Juden - Maibaum, Königsvogelschuss - Damals in Wassenberg übliche Spitznamen und deren Deutung."
Walter Bienen weiß vom Wassenberger Autor Professor Heribert Heinrichs, verstorben 2004, dass dieser gern auf Peter Bergers Kindheitserinnerungen zurückgegriffen hat, erkennbar in seinem Großwerk "Wassenberg - Geschichte eines Lebensraums".
Am Mai-Vorabend 1934 saß Peter Berger mit seinen Pfadfindern in der früheren Gaststätte Graab in der Kirchstraße, die Wirtin ermunterte sie, die von allen Gästen gesungenen Mailieder auf der Klampfe zu begleiten, es herrschte beste Stimmung. Bis die örtlichen Nazi-Größen aus dem gegenüberliegenden Gasthaus "Alt Wassenberg" stürzten und das sofortige Ende von Klampfe und Gesang forderten, sie störten eine bedeutende Radio-Rede des Reichsjugendführers. Die verbale Auseinandersetzung artete in eine wilde Schlägerei aus, Graab-Gäste schlugen die Nazis in die Flucht.
Schon am nächsten Morgen wurde Peter Berger durch SA verhaftet, tagelang auch durch Bürgermeister Julius Grünweller körperlich malträtiert, auch in Aachen bei der Gestapo mit KZ bedroht - es blieb ihm dann doch erspart.
Peter Berger, nach dem Krieg auch Stadtratsmitglied, ist auch ein Zeitzeuge der politischen Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Quelle: RP vom 26.10.2016
So ging es früher im Alltag zu (Super Sonntag vom 30.10.2016)
Eine ganz persönliche Heimatgeschichte (Heinsberger Zeitung vom 31.10.2016)
Mit 35 Teilnehmern hat sich der Heimat- und Kulturverein Niederkrüchten am 3. September per Fahrrad auf den Weg nach Wassenberg gemacht. Den Stadtrundgang dort begleitete Sepp Becker, der Vorsitzende des Wassenberger Heimatvereins. Auf dem Programm standen der jüdischeFriedhof, die Ruinen der zerstörten jüdischen Synagoge, die Hinterhofkirche von 1648, Haus Forckenbeck, das Spritzenhaus und die St. Georgskirche, die als Ersatz für die im Krieg zerstörte St. Georgs-Basilika 1950 errichtet wurde. Das Fazit der Radler: Viel Information - es lohnt sich, in Sachen Heimat auch einmal in die Nachbarschaft zu schauen.
Quelle: PlusPunkt-Westkreis Viersen Nr.10-2016
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