Bild 4 Der Würfelspieler
Dauerleihgabe – KSK Erkelenz
Maße: 38x49 Öl/ Leinwand sign. Mitte links
Die für Küppers typische kleinformatige Arbeit bietet dem Betrachter eine abwechslungsreiche Einsicht in menschliche Charaktere und Verhaltensmuster. Was auf den ersten Blick an eine beschauliche Wirtshausszene erinnert, stellt bei einer näheren Betrachtung eine spannungsreiche Situation zwischen Menschen unterschiedlichen Charakters und Herkunft dar.
Den Mittelgrund des Gemäldes bildet die Tischrunde in einer gemütlich wirkenden Gaststube. Das Beisammensein in beschaulicher Runde ist aber nur augenscheinlich. Tatsächlich sitzen sich hier zwei Parteien gegenüber, die eher nicht zusammengehören.
Da sind Männer der Stammtischrunde, die sich bei Wein und Tonpfeife zum Feierabend treffen. Sie bilden den skeptischen aufmerksamen Halbkreis im Hintergrund. Der agierende Partner in der Runde zeigt sich dem Betrachter nur in Halbrückenansicht; ist in Haltung und Kleidung abgehoben von dem bürgerlichen Hintergrund und konzentriert sich deutlich auf sein Würfelspiel. Seine Kunstfertigkeit scheint die Bürgerrunde über die Maße zu erstaunen. Darüber hinaus spielt sich in ihren Mienen auch eine gewisse Scheu und Skepsis gegenüber dem Fremden wieder.
Der Fremde, der schon in Kleidung, Haltung und Positionierung vom Maler von der Runde getrennt wird, unterscheidet sich auch in seiner Trinkgewohnheit. Auf einem Beistelltisch neben ihm hat die Wirtin den Branntweinkrug wohlweislich hingestellt. So kann man mit Recht diese Szene untertiteln mit dem alten Spruch – Der Teufel hat den Schnaps gemacht, um uns zu verderben – und wir ergänzen: und das Würfelspiel.
Dieses Gemälde ist ein schönes Beispiel, wie Küppers in seine oft harmlos wirkende Genrebilder sinnhafte und ermahnende Botschaften mit einfließen lässt.