Bild 10 Jesus vor Pontius Pilatus
Dauerleihgabe – Privatbesitz
Maße: 87x65 Öl/Leinwand sign. Unten rechts
Leo Küppers Wunsch, Zeichenlehrer zu werden, war wohl die Ermahnung des Vaters etwas Anständiges zu lernen. Mit seinem Talent zum Zeichnen war die Alternative für den Handwerker Vater Küppers der Beruf des Anstreichers und Malers für seinen Sohn gesetzt. Da wich Leo Küppers aus und überzeugte die Eltern, ihm die Ausbildung zum Zeichenlehrer an der Kunstgewerbeschule in Düsseldorf zu erlauben.
Bekanntschaften mit Studenten der Kunstakademie waren wohl ausschlaggebend für ihn, sich für das Kunststudium zu entscheiden. Es wird das angeborene Talent zum Zeichnen gewesen sein, dass er ohne höhere Schulbildung als Student zugelassen wurde.
Es wird berichtet, dass er während der Semesterferien sich mit Auftragsarbeiten als Theatermaler in Thüringen und Sachsen das Studium finanzierte und auch in Kirchengemeinden mit Gestaltung religiöser Aufträge wie z.B. Kreuzwege und Freskenmalerei sein Geld verdiente.
Weitere Ausbildungsorte wurden für ihn die Akademien in Karlsruhe und München. Dort wurde Schüler von Professor Feuerstein, dem führenden akademischen Lehrer für religiöse Kunst. Wir wissen auch, dass Küppers nach seiner Münchener Zeit immer wieder Aufträge aus dem kirchlichen Bereich erhielt, in Kirchen zu arbeiten und Kreuzwege zu malen.
Hier haben wir nun ein frühes Beispiel für seine religiöse Kunst zu Beginn seiner Malerlaufbahn. Das Gemälde zeigt die Kreuzwegstation, die Jesus nach der Dornenkrönung vor den römischen Statthalter Pontius Pilatus bringt, der Jesus nach dem Wunsch der hohen Priester und der aufgebrachten Menge zum Tode verurteilen soll. Die Verurteilung erfolgt auch, aber Pontius Pilatus zeigt sich hier in der Rolle des taktierenden Politikers und demonstriert für alle sichtbar, dass er dem Wunsch des Volkes entspricht, aber seine Hände in Unschuld wäscht.
Jesus schaut den Betrachter direkt an mit einem Gesichtsausdruck des Erstaunens aber auch stiller Würde, während die Gesichtszüge des Statthalters Hinterlist und die des römischen Soldaten rohe Gewalt ausdrücken.