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Einstige Untertagebahn-Lok 33 von Schacht 5 wird in aufwendigem Verfahren von Arsbeck nach Wassenberg überführt

Von Nicola Gottfroh

Ihr letzte Reise war eine für die betagte Diesellok eher ungewöhnliche: Mit einem Autokran wurde das 8,8 Tonnen schwere Gefährt auf einen Trecker gehievt. Dann legte die einstige Untertagebahn 33 von Schacht 5 in Wassenberg-Rosenthal die finale Fahrt zu ihrem letzten Zielort, dem Baubetriebshof Wassenberg, statt auf Schienen über asphaltierte Straßen zurück.

Dass die Lok ihren letzten Haltepunkt ausgerechnet auf dem Wassenberger Bauhof findet, hat einen guten Grund. Dort, wo sich heute das Areal des Wassenberger Stadtbetriebs erstreckt, befand sich bis 1997 der Zugang zum Gelände von Schacht 5.

„An die Geschichte dieses Terrains hat bisher gar nichts mehr erinnert“, sagte Stefan Grates, der den Anstoß für die „Überführung“ von Lok 33 von Arsbeck nach Wassenberg gab. Als die Zeche 1997 ihre Tore schloss, fanden ihre Loks und Loren – wie die der anderen geschlossenen Zechen – überall in der Region als Andenken an die „Kohle-Zeit“ neue Plätze auf Schulhöfen, Spielplätzen, Autobahnauffahrten.

Lok 33 fand als Spielgerät für Kinder ihr vorläufiges Ende auf dem Schulhof der Grundschule Arsbeck. So lange, bis die Behörden feststellten, dass die Lok als Spielgerät zu viele Risiken berge.

„Beinahe wäre das Gefährt, das ein Teil der Zechengeschichte schrieb, auf dem Schrott gelandet“, sagt Grates. Der Schrotthändler hätte sich sicherlich über die 8,3 Tonnen schwere Lok gefreut, hätte der Erkelenzer die Lok nicht als Spielgerät für sich entdeckt. Denn Grates liebstes Hobby ist Geocaching, die moderne Form der Schnitzeljagd. Und einen „Schatz“ wollte der 35-Jährige gerne in der Lok verstecken. Als er sich für dieses Vorhaben grünes Licht aus dem Wegberger Rathaus holen wollte, erfuhr er, dass die Lok aus Sicherheitsgründen weggeschafft werden sollte.

Und weil es Grates ein großes Anliegen ist, die Geschichte des Bergbaus aufrecht zu erhalten, wollte er mit allen Mitteln verhindern, dass das Gefährt einfach so verschrottet wird. Grates: „Gerade Kinder sollen lernen, wie die Förderung der Steinkohle funktionierte. Schließlich ist die Region mit demBergbau eng verbunden.“

Erinnerung bewahren

Um die Erinnerung zu bewahren, suchte er Hilfe beim Heimatverein Wassenberg. Dessen Vorsitzender Sepp Becker war gleich begeistert und sicherte Grates zu, ihm zu helfen, die Lok wieder an ihre einstige Wirkungsstätte zurückzubringen.

Am Montag war es dann soweit: Mit Hilfe des Autokrans des Abschleppunternehmens Peschmann und der modernen Technik von Bau Service Jaegers wurde die 8,8 Tonnen schwere Lok verladen. „Wäre der Motor noch drin und diese Stangenlok betankt, würde sie es sogar auf ein Gewicht von zehn Tonnen bringen“, erklärte Jochen Rother.

Mit ihm hatte das Organisationsteam der nicht alltäglichen Überführung einen der letzten Lokführer der Lok 33 ausfindig gemacht und zum Spektakel eingeladen. 30 Jahre hat er unter Tage Loks geführt, und so sprudelten aus ihm zu dieser Maschine die technischen Daten raus: „Höchstgeschwindigkeit 14,4 km/h, 57 cm Spurbreite, Baujahr 1955“.

Dank moderner Technik war die alte Dame innerhalb weniger Minuten sicher auf dem Anhänger des Treckers verstaut und machte sich dann unter lautem Applaus der Limburger Kumpels, Frans Taalman, Jo Bloem und Ger Dokter, Hans Jacobs, die es sich als lebende Bergbau-Denkmäler nicht nehmen ließen, Lok 33 auf ihrer letzten Reise zu begleiten, auf den Weg nach Wassenberg. Während man am Zielort auf die Ankunft des Konvois aus schweren Fahrzeugen wartete, bereiteten die Mitarbeiter des Bauhofs der alten Diesellok bereits ihr neues Gleisbett.

Und tatsächlich konnte die Lok rund eine Stunde später unbeschadet auf ihre neuen, alten Gleise von Schacht 5 gehievt werden. Die Untertagebahn wird von den Mitgliedern des Heimatvereins einen neuen Anstrich bekommen, denn der Zahn der Zeit hat stark an Lok 33 genagt.

Der Verein wird auch für die Kosten der Überführung aufkommen – Sepp Becker will hier jedoch keine Zahlen nennen. Becker: „Anschließend stellen wir noch eine Info-Tafel auf, auf der die Geschichte von Schacht 5 festgehalten wird. Damit die Geschichte an diesem historischen Ort auch in Zukunft weiterlebt.“

Während in Arsbeck die 8,8 Tonnen schwere Lok mit dem Kran auf den Anhänger gehoben wird, bereiten die Bauhofmitarbeiter auf dem Gelände in Wassenberg das neue Gleisbett vor. Foto: Gottfroh
 
 
8,8 Tonnen schweben durch die Luft: Dank modernster Technik kommt die Lok unbeschadet im neuen Gleisbett an der einstigen Wirkungsstätte auf dem Areal von Schacht 5, heute Gelände des Bauhofs, an. Foto: Gottfroh
 
30 Jahre unter Tage, davon auch viele Stunden im Führerhaus von Lok 33: Jochen Rother (70) aus Hückelhoven ist einer der letzten Lokführer der alten Diesellok von Schacht 5. Foto: Gottfroh
 
Schwere Ladung: Ein Trecker zieht den Anhänger mit der gelben Diesellok. Ihre letzte Reise führt die Lok nicht über Schienen, sondern die asphaltierten Straßen der Region. Foto: Gottfroh
 
Begleiteten die Lok auf ihrer letzten Reise: Vier Limburger Kumpel packten tatkräftig mit an. „Schade nur, dass keine deutschen Kumpel da waren“, sagte Hans Jacobs zum Abschied. Foto: Gottfroh
 
Der Zahn der Zeit hat ordentlich genagt: Die Lok 33 hat schon bessere Zeiten gesehen. Der Heimatverein Wassenberg will der alten Diesellok einen neuen Anstrich verpassen. Foto: Gottfroh

 

Rheinische Post vom 4.9.2014 über Schacht 5 

myREGIO.TV - MAGAZIN: Die letzte Reise von Lok 33

 

Infotafel zu Lok 33 an der Grünsammelstelle

 

 

Sophia Jacoba - Chronik einer Zeche

 

Präsentation

 

Pressestimmen

Untertage-Lok ein Teil des Bergbauerbes (Rheinische Post von 6.7.2015)

Gelbes Stahlross erinnert an alte Zeiten (Heinsberger Zeitung vom 15.7.2015)

Untertagelok erinnert an den Bergbau (Wassenberg Aktuell vom 20.9.2015)

Der Tag an dem Sophia Jacobas Ende begann (Heinsberger Zeitung vom 11.11.2016)

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