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Sänger: Karl Lieck

Wassenberg1420

 

D´r Wasseberjer Plattdütsch–Oavend - ein Buch mit 91 Geschichten und Liedern

Lokalgeschichte zum Anfassen – heiter und ernst, immer authentisch

Früher wurde am Niederrhein und in fast allen Gebieten Deutschlands nur „platt“ gesprochen. Hochdeutsch war für die Erstklässler die erste Fremdsprache, die sie zu erlernen hatten. Viele Mitmenschen der älteren Generation können davon noch ein Lied singen.

Was aber genau ist unter platt zu verstehen? Zieht man für die Klärung den Duden zu Rate, so kann man dort folgendes lesen: „Platt = flach; plattdeutsch = niederdeutsch“; im 17. Jahrhundert von niederländisch zu niederdeutsch, also: „Platt = flach im Sinne von gemeinverständlich, von vertraut“. Schon vor rund 300 Jahren war den Menschen unserer Gegend dieser aus dem niederländischen kommende, von Ort zu Ort unterschiedlich klingende Dialekt, den wir heute noch sprechen, geläufig. Er war für unsere Vorfahren (all-)gemeinverständlich, die Leute waren mit ihrer Mundart vertraut. Wir wissen, dass sich manche Redewendungen im Plattdeutschen nicht ins Hochdeutsche übersetzen lassen, ohne dass dabei diese „Vertrautheit“ verloren geht. Auch vor der Sprache macht der technische Fortschritt nicht halt, weder vor der plattdeutschen noch vor der hochdeutschen; sie verändert sich stetig, weil sich unsere Lebensverhältnisse rasant verändern. Um so wichtiger ist es für viele von uns, die mit der plattdeutschen Sprache vertraut sind, unsere Mundart weiter zu pflegen. Die Erhaltung der plattdeutschen Sprache liegt vielen Menschen in unserer Gegend sehr am Herzen. Um der Nachwelt die einzigartigen Geschichten, Gedichte und Lieder aus dem Wassenberger Land zu erhalten, hat schon Karl Lieck aus Wassenberg zwei Schriftbände unter dem Titel „Wu et Hatt van voll es ...“ herausgegeben. Die meisten dieser dort niedergeschriebenen „Stöckskes“ wurden von den Autoren bis in das Jahr 2003 beim jährlich stattfindenden Plattdeutsch-Abend in Wassenberg vorgetragen. Seit dem letzten Plattdeutsch-Buch von Karl Lieck hat sich wieder eine stattliche Anzahl von rund 120 plattdeutschen Geschichten, Gedichten und Liedern angesammelt. „Solche Geschichten dürfen nicht verloren gehen“, sagt Walter Bienen. Deshalb ist daraus nach über zweijähriger Arbeit ein Buch entstanden, das so manchem Leser ans Herz wachsen wird. 91 Werke aus der Feder von 20 Autoren wählte Walter Bienen aus.
Sein Buch erfasst einen großen Teil dieser Plattdeutsch-Abend-Geschichten. Es wurden diejenigen Mundart-Texte berücksichtigt, die aus der Feder der Erzähler stammen und von den Autoren zur Veröffentlichung freigegeben wurden. Die Texte geben viel über die Lebensart der Menschen des Wassenberger Landes preis.

Darüber hinaus zeigt das Buch auf acht Seiten Farbbilder bekannter und weniger bekannter Motive aus dem gesamten Stadtgebiet. So sind unter anderem ehemalige Myhler Gaststätten abgebildet. Das älteste Foto stammt aus dem Jahre 1920. Selbst das 2006 am Goldelweiher entstandene Titelbild ist heute schon Geschichte, weil dieser Bereich inzwischen deutlich umgestaltet wurde.

Zahlreiche Texte spiegeln die heutige wie auch die längst vergangene Lebenswirklichkeit von Bürgern aus dem ganzen Stadtgebiet wieder. Walter Bienen weiß, dass manche sich beim Lesen eines plattdeutschen Textes schwer tun. Sein Tipp: „Einen plattdeutschen Text sollte man laut lesen. Dies trägt ungemein zum Verstehen bei; der plattdeutsche Text erschließt sich dem Lautleser nahezu von selbst.“ Damit auch junge Leute, die das Plattdeutsch nicht mehr sprechen, sich an den Stöckskes erfreuen können, regt der Herausgeber an, dass ältere Bürger ihren Kindern und Enkeln aus dem Werk vorlesen.

Der relativ günstige Preis des Buches (8,95 Euro) kommt deswegen zustande, weil die folgenden Autoren ihre Texte unentgeltlich zur Verfügung gestellt haben: Walter Bienen, Wassenberg; Uli Fischer, Wassenberg; Karl-Heinz Geiser, Wassenberg; Maria Gerards, Wildenrath; Magda Hausmanns, Karken; Josef Heinrichs, Wassenberg; Hanns Heidemanns, Wassenberg; Kai Hilger, Wassenberg; Karl Lieck, Wassenberg; Josef Rademacher, Effeld; Käthe Schröders, Haaren; Mali Sieberichs, Wassenberg; Käthe Stolz, Wassenberg; Heinrich Thissen, Birgelen; Bruno Wilms, Myhl; Leo Wilms, Wildenrath; Agnes Winkens, Wassenberg; Hedwig und Jakob Wolters, Wassenberg.

Das mit 176 Seiten recht umfangreiche Werk ist beim Heimatverein Wassenberg (Vorsitzender Sepp Becker, Tel. 02432/7932) und beim Herausgeber (Walter Bienen, Tel. 02432/5349 oder unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erhältlich.
Es erscheint zu einem günstigen Zeitpunkt, denn es eignet sich hervorragend als ein Präsent zu Weihnachten. Übrigens: Die im Buch abgedruckten Lieder von Karl Lieck sind auch als CD erhältlich und können bei Walter Bienen per Mail bestellt werden.

Geschäfts-, Fahrten- und Spendenkonto des Heimatvereins Wassenberg e.V.:  
Kreissparkasse Heinsberg ● IBAN DE03 3125 1220 0002 2043 60 ●  BIC WELADED1ERK