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Sänger: Karl Lieck

Wassenberg1420

 

In der 1899 erbauten ersten mechanischen Seidenweberei Krahnen & Gobbers – einem Krefelder Weltunternehmen mit engen Kontakten zu Paris und London – sangen die Mädchen bei der Arbeit noch fromme Lieder (H. Gandelleid). Krahnen & Gobbers (1977 wegen Bergschäden abgebrochen) nach Wassenberg zu holen, war die wohl größte Tat eines Nikolaus Beckers und seiner Mitstreiter.

Im katholischen Stiftsgebäude neben der Georgskirche hatte sich die Tapetenfabrik des evangelischen Unternehmers Zorn etabliert, Wirtschaftsökumene zumindest schon damals.

1910 kam elektrisches Licht nach Wassenberg und löste die erst 1864 eingerichtete Straßenbeleuchtung mit Petroleumlampen ab. 1911 erhielt Wassenberg einen Bahnhof und Anschluss an die Bahnlinie Dalheim – Baal – Düren.

Weitere Fabriken wurden gegründet, zahlreiche Hauswebereien gesellten sich hinzu. Wassenberg mit seinen Wäldern und Heidegebieten wurde zu einem viel besuchten Naherholungsgebiet. Hotels und Pensionen boomten. Wassenberg wurde Luftkurort.

Durch den ersten Weltkrieg (1914-1918) und der sich anschließenden französischen Besatzung bis 1926 erlitt der wirtschaftliche Aufschwung eine jähe Unterbrechung.

Die Gemeinde Wassenberg versäumte es 1923, das herrliche Waldgebiet „Judenbruch“ aus der Erbmasse einer Maria von Forckenbeck zu erwerben. Holzeinschläge in Millionen Festmetern folgten. Die rapide Geldentwertung mag hier auch ihren Niederschlag gefunden haben. Am Ende der angeblichen „Golden Twenties“ mit kurzer Scheinblüte stand die große Arbeitslosigkeit. 1927 erfolgte die Anlage des Gondelweihers und der Bau des Freibades an der Stadtmauer, im ehemaligen „Graav“ (Graben).

1933, bei der „Machtergreifung“ durch die Nazis, zählte Wassenberg 2.112 Einwohner.

In der Nazizeit (1933-1945) blühte Wassenberg zunächst erneut auf, wiederum eine Scheinblüte, mit dem Ende der Nazizeit ging Wassenberg auch unter.

In den 30er Jahren wurde umfassend „verschönert“: Rosengarten, Tennisanlagen und der Kauf des „Judenbruches“, damals Stadtwald genannt, brachten zusammen mit dem Bau einer Wasserleitung (1935) und dem Bau von Bürgersteigen in der Innenstadt viel Ansehen und wiederum Gäste nach Wassenberg.

In „Alt Holland“ drehten sich die Paare auf einer Stahltanzfläche. Ein „Kurtheater“ (zur Hauptsache Kino) der Wwe. Jakob Flesch belebte die kulturelle Szene. 1938 dann der Bau des Westwalls. Viel Geld floss nach Wassenberg, aber dann erreichte im September 1939 auch Wassenberg der „zweite Weltkrieg“. Einquartierungen, Bombennächte, überfliegende riesige Bomberverbände und Bombenabwürfe schränkten den normalen Lebensrhythmus beträchtlich ein. 

Geschäfts-, Fahrten- und Spendenkonto des Heimatvereins Wassenberg e.V.:  
Kreissparkasse Heinsberg ● IBAN DE03 3125 1220 0002 2043 60 ●  BIC WELADED1ERK