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Kategorie: Presse
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Liftanlagen in Wassenberg offiziell eröffnet. Mit Geld aus dem internationalen Kooperationsprogramm Interreg VA gefördert. Von Nick Kaspers

Mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm und zahlreichen Besuchern sind die neuen Liftanlagen für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer am Wassenberger Bergfried eröffnet worden. Bürgermeister Manfred Winkens (CDU) und Leo Reyrink, Geschäftsführer des Naturparks Maas-Schwalm-Nette, stellten die Anlagen, die im Rahmen des Interreg-VA-Projektes „Kulturgeschichte digital“ rund um den Bergfried errichtet wurden, vor dem Eingang vor und demonstrierten die Verwendung der Lifte. Im Anschluss standen noch weitere Bergfried- und Stadtführungen von Walter Bienen und Familienführungen von Therese Wasch sowie Theaterauftritte des Jugendzentrums Wassenberg, musikalische Vorführungen, die Fotoausstellung „Schwarzwald 1901“, Bastel-Aktionen für Kinder und Kaffee und Kuchen für die Besucher auf dem Programm.

Auch medial erschließen

Die Burg Wassenberg besteht aus zwei Teilen: der 1740 errichteten neuen Burg und dem Bergfried, der um 1400 im Rahmen der erneuerten Stadtbefestigung auf einem künstlich angelegten Hügel als mehrgeschossiger Wohnturm für Amtsmänner und Vogte gebaut wurde. Die Burg wurde zuletzt als Hotel und Restaurant genutzt, das jedoch aufgrund von Insolvenz 2016 schließen musste. Der Bergfried war weiterhin als Veranstaltungsort und Aussichtsplattform vorhanden. Um diesen Punkt für Touristen attraktiver zu gestalten, wurde der Bergfried vor zwei Jahren Teil des Interreg-VA-Projektes „Kulturgeschichte digital“, welches insgesamt 13 Außenmaßnahmen an Kulturdenkmälern fördert. Ein Jahr später begann bereits die Planung der Lifte. Ziel des Projektes ist es, diese Denkmäler medial zu erschließen und auch für behinderte Menschen erreichbar zu machen. Daher wurden drei Liftanlagen am Wassenberger Bergfried gebaut, um den Bergfried und die Aussichtsplattform für fast jeden erreichbar zu machen.

„Das ist ein Grund, sich zu freuen“, meinte Erster Bürger Manfred Winkens bei der Vorstellung der Anlagen. Sie seien nur ein kleiner Teil eines Projektes, das herausragend sei und von vielen Kommunen getragen werde. Ziel sei es dabei, „Grenzen verschwinden zu lassen“ und den Bergfried dabei barrierefrei und medial zu erschließen. Er lege dabei großen Wert auf die Zusammenarbeit mit den Partnern in den Niederlanden: „Nur in einem Europa, das funktioniert, kann man sich wohlfühlen“, sagte Winkens.

Winkens betonte, dass alle Liftanlagen komplett sicher seien und dass sie nur sehr langsam fahren dürften, was jedoch die Fahrt aufgrund der schönen Aussicht noch attraktiver mache. Die Schlüssel für die Anlagen seien dabei immer zu den Öffnungszeiten der Burg und bei den jeweiligen Veranstaltern erhältlich.

Der Bergfried ist nun auch für gehbehinderte Menschen gut erreichbar - per Lift. Foto: Nick Kaspers
Der Bergfried ist nun auch für gehbehinderte Menschen gut erreichbar - per Lift. Foto: Nick Kaspers

„Kulturgeschichte digital“

Leo Reyrink betonte, wie wichtig die Liftanlagen seien, da die Burg „verdammt hoch ist“.

Im Zuge des Projekts „Kulturgeschichte digital“ würden insgesamt 13 Millionen Euro in Außenmaßnahmen investiert. Dazu zählen Biotope, Nationalparks, Wanderwege und Denkmäler. Außerdem habe dieses Programm 75 Prozent der 185 000 Euro teuren Anlagen in Wassenberg durch EU-Förderungen übernommen.

Das nächste Vorhaben in dem Projektes sei eine App, die den Bergfried mit den Medien verknüpft, so Geschäftsführer Reyrink.

Quelle: Heinsberger Zeitung vom 25.4.2017


 

Mit dem Lift auf den Bergfried

Wassenberg erschließt das historische Gemäuer für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen. Bürgermeister Winkens lobt Projekt-Zusammenarbeit und gibt drei Liftanlagen frei. Von Philipp Schaffranek

Ursula Wojak durfte als Erste die neue Liftanlage zum Wassenberger Bergfried, in Begleitung ihrer Tochter Melanie Marsden, ausprobieren. FOTO: Jürgen Laaser
Ursula Wojak durfte als Erste die neue Liftanlage zum Wassenberger Bergfried, in Begleitung ihrer Tochter Melanie Marsden, ausprobieren. FOTO: Jürgen Laaser

Ursula Wojak war die Erste. Als gestern die Liftanlagen zum und im Bergfried offiziell eröffnet wurden, konnte die Rollstuhlfahrerin den neuen Lift mit ihrer Tochter Melanie Marsden ausprobieren. "Der Lift ermöglicht, dass körperlich beeinträchtigte Menschen am normalen Leben teilnehmen können", sagte die Wassenbergerin, die auch im Sozialverband VdK organisiert ist, der sich für Menschen mit Behinderungen einsetzt.
Auch ältere Menschen oder Familien mit Kinderwagen profitieren von der Liftanlage. Außerdem biete die Fahrt mit dem Lift einen weiteren Vorteil, wie Melanie Marsden berichtete: "Die Aussicht ist wunderbar."
Dies gilt zumindest für den äußeren Lift. Denn es sind gleich drei Liftanlagen, die den Bergfried nun barrierefrei zugänglich machen: Der erste Lift startet am Hotelparkplatz und überwindet den Berg zum Bergfried hinauf. Ein Hublift hilft, die Treppe am Eingang des Bergfrieds zu passieren.

Und der dritte Lift ist im Bergfried selbst montiert. Somit sind die vielen Veranstaltungen, die regelmäßig in den Räumen des vor drei Jahren sanierten Bergfrieds stattfinden, jetzt für jeden zugänglich. Die Aussichtsplattform auf dem Bergfried wird von den Liftanlagen jedoch nicht erschlossen.

"Wir haben etwas zu feiern", sagte Bürgermeister Manfred Winkens zufrieden. Die Liftanlagen am Bergfried, die durch das Interreg-Projekt "Kulturgeschichte Digital" gefördert wurden, seien ein "großes Projekt" gewesen. Dieses soll kulturhistorische Besonderheiten zugänglich machen. Am Wassenberger Bergfried sei das gelungen: "Zugänglich machen, heißt auch, barrierefrei zugänglich machen." Winkens lobte die gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit, an der rund 30 Partner beteiligt waren. Das Areal rund um den Bergfried habe sich zu einem attraktiven Gelände für Touristen entwickelt, sagte Winkens. Er kündigte zudem an, dass die Stadt Wassenberg die beiden Parkflächen am Fuß des Bergfrieds erwerben werde. Geplant sei, die Parkflächen auszubauen.

Wie Winkens lobte auch Leo Reyrink die gute Zusammenarbeit. Der Geschäftsführer des Naturparks Maas-Schwalm-Nette und des Interreg-Projektes "Kulturgeschichte Digital" war zu Eröffnung der Liftanlagen nach Wassenberg gekommen.
Die Region sei durch ihre grenzüberschreitende Zusammenarbeit geprägt, erklärte er. Der Bergfried Wassenberg, von dem das Meinweg-Gebiet jahrelang verwaltet wurde, stehe beispielhaft dafür.
Zur offiziellen Eröffnung der Liftanlagen gab es ein buntes Programm. Der Heimatverein und die Gästeführerin Therese Wasch boten Führungen an. Der Theaterführer Vic Mostart aus Swalmen brachte den Besuchern das Thema Normannen näher und in halbstündigem Takt spielte das Jugendzentrum Wassenberg Theater.

Es gab Mitmachaktionen, die der Offene Ganztagsbereich der Gemeinschaftsgrundschule Wassenberg anbot. Karl Lieck sang plattdeutsche Lieder, und die Castle Pipers traten auf. Im Bergfried konnte die Fotoausstellung "Schwarzwald 1901" des Gerderathers Willi Palm besichtigt werden - jetzt auch von denen, die es vorher nicht auf den Bergfried schafften.


Wie die drei neuen Lifte genutzt werden können
Die Liftanlagen können in Zukunft bei allen Veranstaltungen im Bergfried genutzt werden. Außerhalb der Öffnungszeiten können sich Interessierte bei der Stadt Wassenberg melden, da für die Liftnutzung außerhalb des Bergfrieds ein Schlüssel benötigt wird.

Quelle: RP vom 24.4.2017


 

Lift zum Bergfried wird heute fertig

Mit einem Aktionstag am 23. April soll der barrierefreie Zugang zum Wassenberger Bergfried gefeiert werden. Liftanlage und Aufzug sind Teil eines Interreg-Projekts. Von Angelika Hahn

Letzte Arbeiten an der Tragkonstruktion für den Lift, der heute installiert wird. Am 23. April soll die Anlage offiziell in Betrieb gehen. FOTO: Jürgen Laaser
Letzte Arbeiten an der Tragkonstruktion für den Lift, der heute installiert wird. Am 23. April soll die Anlage offiziell in Betrieb gehen. FOTO: Jürgen Laaser



Gestern stand die Liftplattform zwar noch zusammengeklappt im Transporter vor dem Aufgang zum Bergfried, heute Morgen aber soll sie installiert werden. "Am Mittag wird die neue Liftanlage, die den barrierefreien Zugang zu den Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen im Bergfried sichert, fertig sein", kündigte der bei der Stadtverwaltung für Gebäudeunterhaltung zuständige Ingenieur Hermann-Josef Limburg gestern an der Baustelle an. Mitarbeiter der Firma ANG Reha Technik aus Sundern waren bei den letzten Arbeiten an der stählernen Tragkonstruktion, die auf Fertigteilbalken aus Beton verankert ist. Die Liftanlage zur Plattform unterhalb des Bergfrieds werde, so Limburg, für jede Art Rollstuhl/Rollator (bis 300 kg Nutzlast) geeignet sein und auch über einen Klappsitz verfügen. Eine Bediensäule wird vom Nutzer per Schlüssel zu handhaben sein. "Über die Modalitäten für die Ausgabe der Schlüssel außerhalb der aktuellen Sonntagsöffnungszeiten des Bergfrieds müssen wir uns noch Gedanken machen", sagte Limburg.

Der Lift vom Hotelparkplatz zur Bergfriedplattform ist dritter und letzter Teil des Unternehmens barrierefreier Zugang zum Bergfried. Bereits seit einigen Wochen fertig ist der Aufzug im Bergfried, der zu den Sonntagsöffnungen auch bereits rege genutzt wird, wie Limburg versichert. Entschleunigung lautet die Devise bei der gemächlichen Fahrt - 12 Zentimeter pro Sekunde - in die beiden Obergeschosse des Denkmals. Noch ungenutzt, aber ebenfalls seit längerem fertig und TÜV-abgenommen, ist der in Ruhefunktion im Pflaster eingelassene Hublift über die Stufen von der Plattform zum Eingang. Aus diesem Grund wird derzeit noch eine zweite Treppe zum Eingang gebaut, die zeitgleich von Fußgängern genutzt werden kann, erläutert Limburg.

Blick in den gläsernen Aufzugsschacht im Wassenberger Bergfried. Seit einigen Wochen kann der Aufzug bereits genutzt werden. So auch am kommenden Sonntag. Dann ist der Bergfried mit der aktuellen Ausstellung wieder von 14 bis 17 Uhr geöffnet. FOTO: Laaser Jürgen
Blick in den gläsernen Aufzugsschacht im Wassenberger Bergfried. Seit einigen Wochen kann der Aufzug bereits genutzt werden. So auch am kommenden Sonntag. Dann ist der Bergfried mit der aktuellen Ausstellung wieder von 14 bis 17 Uhr geöffnet. FOTO: Laaser Jürgen

Der Bau der Liftanlage ist bekanntlich Teil des aktuellen, auf vier Jahre angelegten deutsch-niederländischen Interreg-Projekts "Kulturgeschichte digital erleben", das neben der Erschließung von Denkmalen durch digitale Informationen (per App auf Smartphone oder Tablet) auch das barrierefreie Erleben fördert. Die 185.000 Euro Gesamtkosten für die Liftanlagen werden zu 75 Prozent aus diesem Fördertopf getragen, 25 Prozent verbleiben der Stadt. Die lädt (nach der TÜV-Abnahme der Liftanlage) für Sonntag, 23. April, zum Eröffnungsfest von 14 bis 17 Uhr auf den Bergfried ein.
Das Programm, in Stichworten vorgestellt von Sabrina Martin, verbindet Historie und Unterhaltung: Führungen für Kinder und Erwachsene, Normannen-Performance in historischen Kostümen, präsentiert von Mitgliedern des Wassenberger Jugendzentrums, Kinderaktionen mit dem OGS-Team der Grundschule, Auftritte der Castle Pipers, Singen mit Karl Lieck und mehr. Kaffee und Kuchen gibt es auch.

Quelle: RP vom 5.4.2017